Im heutigen Blogbeitrag möchten wir etwas Wissenswertes über die Kakaobäume vermitteln, denn ohne dessen Früchte würde es ja gar nicht unsere leckeren Schokoladentrüffel geben. Daher sind wir der Meinung, dass gerade die Kakaofrüchte einen eigenen Beitrag über ihre Herkunft verdienen.
Die Anbaugebiete der Kakaobäume
Die Gattung Theobroma, welche zur Familie der Sterculiaceae gehört, ist mit etwa 20 Arten in den Tropenwäldern Amerikas vertreten. Die wichtigste dieser Arten ist der Kakaobaum Theobroma cacao L. Dieser Kakaobaum stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit ursprünglich aus dem Amazonas- und dem Orinocobecken. Inzwischen wird er aber auch in Mittelamerika, Westafrika und Südostasien angebaut.
Der Kakaobaum ist ein relativ kleiner Baum mit einer Höhle von 4 bis 10 Metern. Die horizontal abstehenden Äste bilden eine dichte Krone mit immergrünen Blättern. Mit einer Länge von ca. 30 Zentimetern erstrahlen sie in glänzender und dunkelgrüner Farbe. Die länglich ovale Form, welche nach vorne hin spitz zuläuft, zeichnet sie aus.
Über das ganze Jahr hinweg entstehen an dem Blattlosen Stamm ca. 1 Zentimeter große und gelbliche Blüten mit fünf Blütenblättern. Die kleinen Blüten öffnen sich nur für wenige Stunden und werden während dieser Zeit von Läusen und Ameisen bestäubt. Nach der Befruchtung dauert es dann aber noch ca. sechs Monate, bis die Kakaofrüchte ausgereift sind. Die 15 bis 20 Zentimeter langen gurkenförmigen Früchte mit auffälligen Längsrillen verfärben sich von Grün über Gelb nach Rotbraun.
Unter der ledrigen Außenhaut sitzt das sauer schmeckende Fruchtfleisch, in das die 25 bis 60 Kaffeebohnen großen, weißlichen Samen mit Speicherkeimblättern eingebettet sind. Kakaobäume tragen übrigens erst nach vier Jahren ihre ersten Früchte. Für ihr gesundes Wachstum benötigen sie eine hohe Luftfeuchtigkeit, ca. 1500 – 2000 mm Niederschlag pro Jahr und eine mittlere Jahrestemperatur von 24-28 °C. Um Wind und allzu viel Sonne abzuhalten, wächst der noch kleine Kakaobaum im Schutz der wesentlich höheren Bäume heran.
Kakao-Anbau in der heutigen Zeit
Während der Kakao ursprünglich aus dem tropischen Südamerika stammt, werden die Kakaobäume er inzwischen fast überall auf der Welt zwischen 13° nördlicher Breite und 13° südlicher Breite angebaut. Besondere Zentren des Kakaoanbaus sind Mittel- und Südamerika, aber auch Westafrika, Indien und Südostasien. Westafrika liegt hierbei mengenmäßig ziemlich weit vorne.
Inzwischen gibt es viele Zuchtformen von Theobroma cacao, beispielsweise Criollo, Amazonasforastero, Trinitaro u.v.m., die weltweit angebaut werden. Erst ab dem fünften Jahr werden Kakaobäume abgeerntet. Sie liefern pro Jahr zwischen 200 und 1200 Kilogramm Kakaobohnen pro Hektar Anbaufläche.
Die reifen Kakaofrüchte werden nach wie vor bei der Ernte von Hand mit Macheten abgeschlagen und anschließend geöffnet. Danach werden die weißlichen Kakaobohnen aus den Früchten entnommen und in Kästen gegeben. Damit sie nicht austrocknen, werden sie mit Palmblättern abgedeckt. Ab diesem Moment setzt ein Fermentationsprozess ein, der in fünf bis zehn Tagen abgeschlossen ist. Dieser Prozess färbt die Bohnen braun ein und es entsteht das typische Kakaoaroma. Danach werden die Kakaobohnen einige Tage in der heißen Tropensonne getrocknet, bevor sie als Rohkakao in Jutesäcke verpackt ihren Weg in die Verarbeitungsländer antreten, wo sie unter anderem zu unseren köstlichen Schwedischen Schokolade verarbeitet werden.
Der Transportweg nach Europa
Übrigens, der erste Europäer, der die Bohnen der Kakaobäume kennenlernte, war Christoph Kolumbus im Jahre 1502. Er begegnete auf seiner vierten Amerikareise einem Handelsschiff der Maya: Das Schiff war mit vielen unterschiedlichen Waren beladen, wie unter anderem bunte Stoffe aus Baumwolle, Geräte und Waffen aus Kupfer. Auch Gefäße aus Ton waren zu entdecken sowie eine Art Mandeln. Diese Mandeln waren die Kakaobohnen.
Der erste, allerdings nicht belegte Nachweis, der besagt, dass der Kakao in Europa landete, stammt aus dem Jahr 1544. Der Dominikanermönch Bartolomé de Las Casas brachte auf seiner Reise von Guatemala nach Spanien dem Prinzen Philipp von Spanien ein Gefäß mit Schokolade mit. Nachdem die Schokolade Spanien erreicht hatte, dauerte es noch einige Zeit, bis der Handel mit den Kakaobohnen richtig in Schwung kam.
Die erste Schiffsladung Kakao, von der wir wissen, verließ erst im Jahre 1585 Veracruz in Richtung Sevilla. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts begann sich die Schokolade als beliebtes Getränk am spanischen Königshof und wurde schließlich zu einer Art spanischem Nationalgetränk. Noch heute gehört die Trinkschokolade zum traditionellen spanischen Frühstück. Von Spanien aus eroberte der Kakao schließlich ganz Europa. Lesen Sie auch unseren Beitrag: von der Kakaofrucht zur Schokolade darüber.